header pg

Am 20. August begeht die Kirche das Fest des Hl. Bernhard von Clairvaux. Dieser Festtag wird bei uns in Hörstein als Ortspatrozinium am naheliegenden Sonntag gefeiert und geht auf ein bereits im 17. Jahrhundert gegebenes Versprechen zurück.

Im Jahr 1626, also vor genau 396 Jahren, wütete in Hörstein innerhalb kurzer Zeit zum 2. mal die Pest. Unsere Vorfahren bangten um die Existenz ihres kleinen Dorfes und suchten deshalb Zuflucht im Gebet. In ihrer Not, Verzweiflung und Angst baten sie den Heiligen Bernhard von Clairvaux um Hilfe.

Sie versprachen, alljährlich den Bernhardustag als kirchlichen Feiertag mit einem festlichen Gottesdienst und anschließender Sakramentsprozession durch die Ortsstraßen zu begehen um so für die erbetene Hilfe zu danken.

Am Anwesen Büttner in der Hauptstraße wurde ein Votivbild angebracht, das drei Pilger, die zur Muttergottes und zum Hl. Bernhard flehen, darstellt. An diesem Bild führt auch heute noch die alljährliche Prozession vorbei. Als Zeichen der Dankbarkeit ließ die Gemeinde auch den Bernhardusaltar errichten, der sich auf der linken Seite in der Pfarrkirche befindet.

An dem damals gegebenen Versprechen, zum Dank für die Hilfe den Bernhardustag alljährlich mit einem Festgottesdienst und feierlicher Sakramentsprozession würdig zu begehen, halten die Hörsteiner immer noch fest. Selbst in den beiden Jahren der Corona-Pandemie, in denen die Prozession nicht in gewohnter Weise stattfinden konnte, haben es die Hörsteiner doch zu verstehen gewusst, dem Hl. Bernhard ihren Dank zu erweisen.
Heuer konnte der Festtag nun wieder in gewohnter Weise und mit dem kleinen Jubiläum - 396 Jahre Bernhardustag - stattfinden. 

Zum Festgottesdienst am Sonntag, 14. August  um 9 Uhr waren  neben zahlreichen Hörsteiner Bürgern und Gläubigen aus nah und fern auch die Ortsvereine mit Ihren Fahnenabordnungen gekommen.Die von Pfr. Frank Mathiowetz feierlich zelebrierte Messe wurde von Stadtkantor Christoph Kruyer an der Orgel festlich umrahmt. Frater Sospeter Mahundi, aus unserer Partnerdiözese Mbinga, freute sich sehr als Konzelebrant diese Hörsteiner Tradition kennenzulernen und  mitfeiern zu dürfen.

Nach der Messe zogen alle, unter den Klängen des Hörsteiner Musikvereines, in feierlicher Prozession, mit der Monstranz durch den Hörsteiner Ortskern. Am Benediktusbrunnen befand sich der 1. Stationsaltar, hier war auch eine Kopie des Votivbildes vom Anwesen Büttner aufgestellt, da sich das Original noch beim Restaurator befand. An den 3 Stationsaltären (Benediktusbrunnen, Milchhäuschen, Edelmannstr.)  wurde jeweils das Evangelium verkündet und nach den Fürbitten der eucharistische Segen erteilt. Zum Abschluss zogen alle in die Kirche zum Bernhardusaltar.
Hier wurde nach einer kurzen Statio noch das allseits beliebte Frankenlied „Oh himmlische Frau Königin“ als Gruß an die Gottesmutter gesungen.
Herzlichen Dank allen, die alljährlich dazu beitragen, dass diese altehrwürdige Hörsteiner Tradition fortgeführt werden kann. 

­