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Das Kloster Oberzell bei Würzburg war Ziel einer Halbtageswallfahrt von 50 Pilgerinnen und Pilgern der beiden Alzenauer Pfarreiengemeinschaften mit ihrem Pfarrer Frank Mathiowetz und Gästen aus anderen Gemeinden.
 
 
Das traditionsreiche Kloster am Mainufer wurde 1128 als Prämonstratenserstift gegründet. Nach wechselvoller Geschichte erlebte es im 18. Jahrhundert eine neue Blüte. Balthasar Neumann, der berühmte Barockbaumeister, schuf hier einen beeindruckenden Neubau.

Nach der Säkularisation erwarb die Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu vom Dritten Orden des heiligen Franziskus, im Volksmund Oberzeller Schwestern genannt, die Anlage.
Seit dieser Zeit dient die Klosteranlage als Mutterhaus der Oberzeller Franziskanerinnen.
Heute ist dort auch ein Exerzitien- und Bildungshaus untergebracht.

Besonders bekannt war auch die Haushaltungsschule, die von 1893 bis 1992 von den Schwestern unterhalten wurde. Hier haben viele junge Mädchen, auch aus unseren Gemeinden, eine solide Ausbildung genießen dürfen.

Die Oberzeller Schwestern wirken auch in unserer Zeit noch segensreich in zahlreichen Einrichtungen der Jugend- u. Sozialfürsorge und unterstützen, ganz im Sinne der Gründerin Antonia Werr, besonders bedürftige und benachteiligte Frauen und Mädchen.

In der barockisierten Klosterkirche, die dem Heiligen Erzengel Michael geweiht ist, feierte die Gruppe gemeinsam mit Pfarrer Frank Mathiowetz, Monsignore Dr. Josef Kudella und dem Erzbischöflich Geistlichen Rat Pater Lorenz Maurer die Heilige Messe.
Pater Maurer, der nun als Hausgeistlicher im Antonishaus der Oberzeller Schwestern wirkt, begrüßte die Gruppe recht herzlich und ging auf die besondere Bedeutung des Ordenslebens ein.

Von Frau Cornelia Conze, einer Historikerin, wurden die Besucher anschliessend durch die prächtige Anlage geführt und mit dem Leben der Ordensgründerin Antonia Werr vertraut gemacht. Ein Besuch in der eindrucksvollen Krypta mit den Grabstätten der Schwestern rundete den Besuchstag ab.
Hierbei wurden von unseren Pilgern auch die Gräber der Schwestern besucht die einst in der Haushaltungsschule sowie in Wasserlos und Michelbach gewirkt haben oder aus unserer Region stammten.

Sehr zur Freude einiger Pilgerinnen gab es auch ein Wiedersehen mit noch lebenden Ordensschwestern die man noch von früher kannte.

Bei einem abschliessenden Rundgang mit Pater Lorenz Maurer durch das Klostergelände wurde noch das von Balthasar Neumann geschaffene Treppenhaus in dem barocken Konventgebäude besichtigt.
Sehr beeindruckt von dem imposanten Bau mit seinem berühmten Treppenhaus, mit den prächtigen Stuckaturen von Antonio Bossi, nahmen die Pilger Abschied von Oberzell.

Ein Besuch in einem gut bürgerlichen Gasthof im Spessart rundete den eindrucksvollen Wallfahrtstag ab. Mit vielen Eindrücken und neu gestärkt im Glauben und in der Gemeinschaft kehrte die Gruppe wieder in den Kahlgrund zurück.
 
 
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